2020 – Was für ein Jahr!

Bläserinnen und Bläser in Posaunenchören kennen es: Jedes Jahr hat seine Zeiten, in denen das Musizieren in der Kirche schon zum festen Ritual gehört, z. B. zu Ostern, Kantate oder ganz besonders zur Advents- und Weihnachtszeit. Dann gibt es auch Zeiten, in denen die Einsätze seltener sind, dafür aber in den wöchentlichen Übungsstunden neue musikalische Herausforderungen gesucht und zur Aufführungsreife gebracht werden (meistens jedenfalls). Natürlich gibt es auch Pausen im Jahr, etwa zur Zeit der Sommerferien, wenn sowohl Musizierende als auch das Publikum im Urlaub sind.

Dieses Jahr war alles anders! Anfang des Jahres haben wir uns in den Proben noch mit fröhlicher Musik von James Last und anderen interessanten Stücken beschäftigt, die im Laufe des Jahres zu Gehör gebracht werden sollten. Erst schleichend, und dann mit voller Wucht machten uns dann die Auswirkungen der Corona-Pandemie einen Strich durch das Notenblatt. Die letzte Übungsstunde vor dem ersten Lockdown fand am 6. März statt.

Erst am 15. Mai war es möglich, die Proben wieder aufzunehmen, jedoch nicht wie gewohnt in den Räumen des Gemeindehauses. Mit ausreichendem Abstand haben wir uns im Freien vor dem Gemeindehaus getroffen und dort unsere Übungsstunden abgehalten.

Die erste Übungsstunde nach dem Lockdown am 15. Mai 2020

In den allermeisten Fällen hatten wir Glück mit dem Wetter; bis Ende September konnten wir an der frischen Luft musizieren. Damit war aber Schluss, als es immer früher dunkel und abends auch kälter wurde. Vor dem zweiten Lockdown haben wir dann noch im Gemeindehaus mit Abstand und später auch in der Kirche einige Proben abgehalten, die letzte am 30. Oktober. Immerhin haben wir es noch auf 32 Übungsstunden in diesem Jahr gebracht.

Den ersten Gottesdienst in diesem Jahr haben wir zu Pfingsten im Freien musikalisch begleitet, später im Jahr haben wir auch zum Konfirmationsgottesdienst unter freiem Himmel gespielt. Der Erntedankgottesdienst fand in der Kirche statt. Der Posaunenchor konnte sich auf beiden Seiten der Empore mit ausreichend Abstand zueinander und zu den Besucherinnen und Besuchern des Gottesdienstes positionieren. Auch wenn wir dort von unten nicht zu sehen waren – gehört hat man uns sicherlich.

Die Sitzordnung: ungewohnt, aber coronagerecht

Der jährliche musikalische Höhepunkt, der Konzertgottesdienst „Komm, sing mit“ musste leider abgesagt werden. Wir hatten schon über die Variante „Komm, summ mit“ nachgedacht, aber daraus wurde nichts. Der starke Anstieg der Infektionszahlen und die damit verbundenen Beschränkungen vereitelte unsere Pläne. Wir haben vor dem erneuten Einstellen der Probenarbeit noch einige Stücke auf Video aufgenommen, die dann Verwendung in Online-Gottesdiensten zum 1. Advent und zum Heiligabend fanden. Die einzigen echten Auftritte in der Advents- und Weihnachtszeit waren ein Ständchen vor dem Seniorenheim in Guntershausen und ein kleines Konzert, das am Heiligabend einige Bläserinnen und Bläsern von der Kirche aus über das Dorf erschallen ließen.

Weihnachtliche Klänge für Kirchbauna am Heiligabend

Sicher wird der Dienst des Posaunenchores auch 2021 anfangs noch auf Sparflamme laufen – hoffen wir aber, dass die Impfungen Wirkung zeigen und wir wieder in allen Lebensbereichen unser normales Leben wieder aufnehmen können – und nach diesen Erfahrungen vielleicht mit dem Bewusstsein, das es viele Dinge gibt, die wir voher nicht richtig zu schätzen wussten und deren Wert uns jetzt erst klar geworden ist.

2020 – Was für ein Jahr!